Finanzmärkte Schweiz und International

 

Im Blickpunkt

 

Börsenkorrektur

Die Weltbörsen haben das neue Jahr mit Rückschlägen begonnen. Nachdem im 2017 eine lang erwartete Korrektur ausblieb, sorgten leicht anziehende Inflationszahlen und steigende Renditen in den USA bei den Aktienanlegern weltweit für Verunsicherung. Viele Investoren wollten die Vorjahresgewinne noch ins Trockene bringen. Ist dies nun der Beginn einer grösseren Korrektur? Das glauben wir nicht. Die Angst vor einer ausufernden Inflation in den USA scheint, auch nach den jüngsten Daten, übertrieben. Zwar wird der US-Leitzins dieses Jahr weiter steigen, in Europa oder der Schweiz sind wir von Zinserhöhungen aber noch mindestens ein Jahr entfernt. Die wichtigste Stütze für die Aktien bleibt aber die weltweit robuste Konjunkturentwicklung. Solange sich diese fortsetzt, ist ein Börseneinbruch sehr unwahrscheinlich. Grosse Aktienmarktkorrekturen gingen nämlich in der Vergangenheit meistens mit einer sich abzeichnenden Rezession einher.

Die Märkte sind weiterhin auf der Suche nach ihrem Gleichgewicht im sich ändernden geldpolitischen Umfeld. Ein möglicher von den USA provozierter Handelskonflikt gilt es jedoch genau im Auge zu behalten, da daraus ein grosser Schaden für die Weltkonjunktur entstehen könnte, verbunden mit einem entsprechenden Korrekturpotential für die Aktienmärkte. Wir sind aber der Meinung, dass das Schlimmste mit den anstehenden Verhandlungen vermieden werden kann und Rückschläge Einstiegsmöglichkeiten bieten. Die Unternehmen berichten weiterhin von einer guten Auftragslage und auch die nach wie vor hohen Dividendenrenditen sind im Vergleich mit Obligationenanlagen attraktiv. Natürlich sind auch punktuelle Gewinnmitnahmen von gut gelaufenen Aktien immer wieder zu empfehlen. Wie bereits in unserem Ausblick 2018 erwartet, wird dieses Jahr deutlich volatiler ausfallen.

***********

Marktkommentar

 

USA

Die amerikanische Wirtschaft entwickelt sich weiterhin sehr robust. Aus diesem Grund setzt die amerikanische Notenbank (FED) ihren Weg zur geldpolitischen Normalität fort und erhöhte kürzlich erwartungsgemäss den Leitzins ein weiteres Mal. Zwei bis drei Schritte dieses Jahr werden noch folgen. Solange das FED die Erwartungen der Märkte erfüllt, dürften die Börsen diese Anstiege wie bisher gut verdauen. Die Unternehmensresultate zeigen nämlich weiterhin ein erfreuliches Bild. Für Verunsicherung in den letzten Wochen sorgte die Handelspolitik der amerikanischen Regierung und die Angst vor einem sich verschärfenden internationalen Handelskrieg. Es ist zu hoffen, dass es sich nur um eine Drohkulisse handelt, welche besonders gegen China gerichtet ist. Am Ende hat nämlich niemand ein Interesse und einen Vorteil, wenn es zur Eskalation kommt.

 

EU

Die Europäische Zentralbank (EZB) schlägt im Gegensatz zu ihrem amerikanischen Pendant ein gemächlicheres geldpolitisches Tempo an. Die europäischen Inflations-daten sind weiterhin tief und deutlich unter dem Ziel von 2 %. Nach einem allfälligen Auslaufen des Obligationenrückkaufprogramms per Ende September 2018 wird noch einige Zeit vergehen, bis es zu ersten Leitzinserhöhungen kommen wird.

Die konjunkturelle Situation in Europa ist zwar weiterhin gut, jedoch zeigen die Indikatoren erste Rückgänge. Der Arbeitsmarkt entwickelt sich erfreulich. Entsprechend fallen auch die Unternehmensrapporte meistens gut aus. Einzig der inzwischen gestiegene Euro sorgt da und dort für einen leichten Dämpfer.

Nachdem in Deutschland nun endlich eine Regierung gebildet werden konnte, dürfte sich das Augenmerk der Investoren wieder auf die Brexit-Verhandlungen richten. Aus terminlichen Gründen muss noch dieses Jahr ein abstimmungsfähiger Vertrag ausgehandelt werden. Allerdings sind die zu beseitigenden Hürden weiterhin gross und der Ausgang offen.

 

Schweiz

Schon fast langweilig unverändert bleibt die Geldpolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Leitzinsen und auch die Deviseninterventionsbereitschaft wurden wie bisher beibehalten. Allerdings hat der gestiegene Euro in den letzten Monaten auch für eine deutliche Entspannung gesorgt. Inzwischen ist sogar die Rendite der 10jährigen Eidgenossenanleihe wieder deutlich über die 0 %-Marke geklettert und konnte sich dort halten. Eine allfällige Aufgabe der Minuszinspolitik zeichnet sich aber auf absehbare Zeit nicht ab.

Die Schweizer Wirtschaft profitiert vom erfreulichen Exportumfeld und die Unternehmen berichten von hohen Auftragseingängen und Umsätzen. Somit kann auch für die bevorstehende Berichtssaison zum Ende des ersten Quartals mit „good news“ gerechnet werden. Entsprechend erhalten die hohen Aktienbewertungen von dieser Seite eine gute Unterstützung.

***********

Chartübersicht

 

1-quartal-2018grafik

Swiss Market Index (SMI) / Swiss Market Index Mid (SMIM) / DJ Euro Stoxx 50(ESTX50) / Standard&Poors 500 (S&P500) je in Lokalwährung

 

Download des Berichts als PDF