Finanzmärkte Schweiz und International

 

Wirtschaftliches Umfeld

Ein nachhaltiger Wirtschaftsaufschwung lässt weiter auf sich warten. Zwar gibt es einige Indikatoren, die auf eine zaghafte Erholung hindeuten. Allerdings verharren diese auf tiefem Niveau und müssen immer wieder Rückschritte hinnehmen. Wie bereits im 1. Quartal schwächen sich die Inflationsraten nur leicht ab und liegen teilweise noch über den Zielmarken.

Dies gilt insbesondere für die USA, wo die Teuerung weiterhin über 3 % liegt. Daher konnte die amerikanischen Notenbank (FED) bisher auch keine Zinssenkung vornehmen. Derzeit gehen die meisten Marktbeobachter bis Ende Jahr von 1 bis maximal 2 Zinssenkungen aus. Allerdings ist nicht auszuschliessen, dass es bei einer gleichbleibenden Inflationsrate zu gar keiner Zinssenkung im 2024 mehr kommt. Immerhin wächst die US-Wirtschaft mit zuletzt 1.5 % einigermassen ansehnlich.

In der EU hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Ankündigung umgesetzt und den Leitzins im Juni erwartungsgemäss um 0.25 % reduziert. Dies obwohl die Inflationsrate zuletzt sogar wieder leicht höher tendiert hat. Allerdings bleibt das Wirtschaftswachstum in der Eurozone nach wie vor schwach und anfällig. Auch in Europa könnten noch 1-2 weitere Leitzinssenkungen folgen.

Die Schweizerische Nationalbank konnte so manchen Marktbeobachter mit einer weiteren Zinssenkung um 0.25 % überraschen. Allerdings lässt sich diese Massnahme durch die weiterhin deutlich unter 2 % liegenden Inflation rechtfertigen. Folgt allenfalls im Laufe des Jahres noch eine weitere Senkung? Aufgrund der insgesamt schwachen Weltwirtschaft und der tief bleibenden Inflation scheint dies mehr als möglich. Gleichzeitig wird dadurch auch der starke Schweizer Franken geschwächt, was der Exportindustrie zusätzliche Unterstützung liefern sollte.

Nach einem verheissungsvollen Start im 1. Quartal mussten die weltweiten Aktienmärkte im April einen Rückschlag verkraften. Überraschend hohe Inflationszahlen in den USA sorgten für eine Verflüchtigung der bisherigen Zinssenkungsphantasien und eine deutliche Stimmungseintrübung bei den Anlegern.

Allerdings setzten die Aktienmärkte anfangs Mai bereits wieder zu einer Erholung an und einige Indices konnten neue Jahreshöchststände verzeichnen. Zuversichtliche Zwischenabschlüsse bei den Unternehmen schürten die Hoffnung auf eine stärkere Wirtschaftsentwicklung. Zudem war einmal mehr der Technologiesektor ein wichtiger Faktor für die Stimmungsaufhellung.

Es ist daher wenig überraschend, dass sich der US-Aktienmarkt weiterhin von seiner stärksten Seite zeigt und im internationalen Vergleich zur Spitzengruppe gehört. Die Bedeutung der Technologiewerte nimmt aufgrund der stark gestiegenen Kurse weiter zu. Wenig überraschend sind auf der Liste der grössten Unternehmen gemessen nach der Börsenkapitalisierung auf den ersten 5 Plätzen ausschliesslich US-Technologiefirmen zu finden. Die mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ verbundenen Unternehmen sorgen bei den Anleger weiter für hohe Erwartungen und steigende Kurse. Allerdings ist das Rückschlagspotential bei Enttäuschungen entsprechend gross.

Unsere Technologieanlage konnte inkl. dem US-Dollar-Anstieg denn auch um rund 41 % zulegen. Beim breiteren Tracker auf den S&P500 war immerhin noch eine Zunahme von rund 23% zu verzeichnen.

Recht gut halten sich auch weiterhin die europäischen Aktienindices. Mit hohen einstelligen bis sogar zweistelligen Kursgewinnen kann sich die bisherige Jahresperformance sehen lassen. Dies fast unbeeindruckt angesichts der teilweisen schwierigen politischen Lage und des schwachen Wirtschaftswachstums in einigen grossen EU-Ländern.

Die in unseren Depots liegenden Werte wie Siemens, L’Oréal oder LVMH konnten nur knapp einstellig zulegen. Dies insbesondere dank dem stärkeren Euro. Deutlich besser waren Schneider Electric mit über 27 % Plus. Die Euro Growth-Anlage konnte ebenfalls um gute 16% zulegen.

Schon seit einiger Zeit war der Swiss Market Index (SMI) in den Performanceranglisten auf den hinteren Plätzen zu finden. Gerade im 2. Quartal konnte dieser den Rückstand deutlich verkleinern und an die Entwicklung der übrigen Weltbörsen anknüpfen. Während das Schwergewicht Nestlé mit rund 6 % weiterhin im Minus notiert, konnte sich Roche auf + 3 % erholen. Novartis legte nochmals um rund 13 % zu. Zudem setzten im SMI ABB, Alcon, Givaudan, Holcim, Lonza und Richemont mit teils deutlich über 20 % Plus positive Akzente. Dazu kamen Logitech, Sonova, Swiss Life, Swiss Re, UBS und Zürich mit Kursgewinnen. Einzig Geberit, Kühne+Nagel, Partners Group, Sika und Swisscom waren im Minus.

Weiterhin kaum erholen konnte sich bisher der Swiss Market Index Mid (SMIM) und dieser lag nur ganz knapp im Plus. Positiv herausragten Baloise, Burckhardt, Clariant, Flughafen Zürich, Huber+Suhner, Sandoz, Schindler, SGS und VAT Group mit 10 % und mehr. Dagegen gab es einige Verlierer. Dazu zählten u.a. Adecco, AMS, Meyer Burger, SIG Group, Straumann, Swatch, Tecan und Temenos mit zweistelligen Verlusten. Belimo, Emmi, Galenica und Lindt&Sprüngli lagen zwischen -5 und +5 %.

In den kommenden Sommermonaten gehen die Umsätze an den Börsen aufgrund der Abwesenheiten der Investoren erfahrungsgemäss zurück. Dies macht die Märkte anfälliger auf kurzfristig getriebene Bewegungen, nach oben wie nach unten. Für Impulse könnten die bevorstehenden Halbjahresabschlüsse sorgen. Bereits haben die ersten Zwischenberichte gezeigt, dass bei enttäuschenden Zahlen die Aktien deutlich abgestraft werden. Insbesondere für die Technologiewerte sind die Erwartungen besonders hoch.

Chartübersicht


Swiss Market Index (SMI) / Swiss Market Index Mid (SMIM) / DJ Euro Stoxx 50(ESTX50) / Standard&Poors 500 (S+P500) je in Lokalwährung

 

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